Echochrome (2015)
Soundinstallation, DVD, 2 h 15 min
Ausgearbeitet mit der Unterstützung und dem Beitrag der Sängerinnen Amanda Kovac und Britt Truyts.
Die Aufnahme ist das Ergebnis und die Montage mehrerer Gesangstunden, die ich während meines Aufenthaltes in Antwerpen in der Residency Lokaal01 genommen habe.
Das Ausgangsmaterial, zu dem die Gesangsübungen dort ausgeführt wurden, waren die Lebensläufe etlicher Künstler der letzten vergangenen vier Jahre, die vor mir für einen Arbeitsaufenthalt im Lokaal01 eingeladen worden waren.
Die Benutzung und Interpretation dieses Textmaterials entstand durch unterschiedliche Improvisationen und Ansätze im Unterricht. Mein Interesse bestand zuerst darin, diese spezielle Textform zu fassen und mit den formalen Aspekten dieser strengen Form zu spielen, die auch besonders für Künstler ein unerlässliches Format der Selbstdarstellung ist, welche aber zudem auch die oft fortlaufende Bewegung der Künstler und die langen Distanzen in Zeit und Raum zusammenfasst, die zurückgelegt werden.
Meinem Verständnis nach wird „Raum“ nicht nur durch die Architektur und konkrete soziale Beziehungen geformt, sondern auch durch seine Narrative, die weitergegeben werden. Das Kommen und Gehen der besuchenden Künstler an diesem Ort hinterlässt möglicherweise einen Abdruck an diesem Ort und fügt einen Teil zu der allgemeinen Erzählung des Raums hinzu. Dennoch bleibt solch eine „Erzählung“ auch immer bis zu einem gewissen Grad unvollständig, fragmentarisch, oft schwer zu fixieren und übergangsweise. Der Ausstellungsraum selbst besaß eine besondere Akustik, mit einem Echo und einem starken Hall, der dem einer Kirche nahekam. Diese Akustik und Besonderheit wurde benutzt und hervorgehoben.
Die Bearbeitung der Lebensläufe auf diese bestimmte Art und Weise sollte nun sicherlich nicht dazu dienen, dieses Fragmentarische zu kitten.
Ein geschriebener Lebenslauf hat meistens zu Ziel ein Ganzes zu kreieren, eine nüchterne Auflistung und versucht einen Überblick zu schaffen, welcher die Bewegung rahmt und einfasst.
Die Soundinstallation war sowohl das Ergebnis einer kurzen Inspektion dieses Verhältnis von Besucher und Durchgangsraum, als auch die Untersuchung von Text und Raum.
mehr hier